Was?
Eine Überspannung ist eine vorübergehende Welle von Strom, Spannung oder Energie in einem Stromkreis.
Wann?
Warum?
Zu den häufigsten Ursachen für interne Spannungen gehören:
Seit dem 18. Jahrhundert nutzen Architekten und Ingenieure Blitzableiter, um Bauwerke vor verheerenden Blitzeinschlägen zu schützen. Nach der Verbreitung vom elektrischen Strom entstand ein weiteres Problem: Die elektrischen Versorgungssysteme übertragen Spannungsstöße in die Gebäude hinein und verursachen damit Schäden in den Innenräumen der Liegenschaften. Mit steigender Anzahl elektrischer Geräte und zunehmender Anwendung von smarten Geräten, nimmt der mögliche finanzielle Schaden zu, der durch Überspannungen beeinflusst wird. Dies ist offensichtlich, weil empfindliche und teure Hightech-Produkte heutzutage fast immer direkt ans Stromnetz angeschlossen und somit anfällig für Überspannungsschäden sind.
Um dieser Anfälligkeit entgegenzuwirken, werden heute mehrere Arten von Überspannungsschutzgeräten (SPDs) in der Elektroinstallation eingesetzt, um vor diesen Schäden zu schützen. Überspannungsschutzgeräte können durch Ableiten des zerstörenden Stoßstroms vor gefährlichen Überspannungen schützen.
Schadensszenarien:
(1) Direkter Blitzschlag in eine bauliche Anlage
(2) Direkter Blitzschlag in der Nähe von einer baulichen Anlage
(3) Direkter Blitzschlag auf die Versorgungsleitung
(4) Direkter Blitzschlag in der Nähe von einer Versorgungsleitung
Schäden durch direkte Blitzeinschläge in eine bauliche Anlage (1) können sowohl durch externe Blitzschutzsysteme sowie -ableiter, als auch durch die Installation von SPDs verhindert werden.
Um in den Szenarien (2) - (4) richtig geschützt zu sein, ist die Verwendung von Überspannungsschutzgeräten die primäre Schutzmaßnahme.
Bitte beachten Sie, dass die verschiedenen Arten kommerziell verfügbarer SPDs, die früher als „T1“, „T2“, „T3“ und „T1/2“ bezeichnet wurden, ab sofort „Auf Klasse I geprüft/Prüfklasse I“, „Auf Klasse II geprüft/Prüfklasse II“, „Auf Klasse III geprüft/ Prüfklasse III“ und „Auf Klasse I/II geprüft/Prüfklasse I/II“ lauten, und zwar gemäß der neuesten Ausgabe der IEC 60364-5-53, veröffentlicht im Februar 2019.
SPD, auf Klasse I geprüft (T1) – AC/DC :
Zum Schutz von Gebäuden mit einem externen Blitzschutzsystem gegen die Auswirkungen eines direkten Blitzeinschlags auf die elektrische Anlage. In einigen Ländern sind T1-Geräte für Gebäude mit Versorgung über eine Freileitung vorgeschrieben. Dies kann auch gelten, wenn die Speisung zwischen dem letzten Mast der Freileitung und dem Gebäude über ein Erdkabel erfolgt.
SPD, auf Klasse II geprüft (T2) – AC/DC:
Zum Schutz von Verbraucheranlagen vor den Auswirkungen von Schaltüberspannungen oder indirekten Blitzschlägen. T2-Geräte werden mindestens empfohlen und sind in einigen europäischen Ländern bereits verbindlich vorgeschrieben.
SPD, auf Klasse I/II geprüft (T1/2) – AC/DC:
Eine Kombination aus T1- und T2-Geräten ist für vielerlei Arten von Überspannungsschutz geeignet, vor allem aber in kleinen Gebäuden mit nur einem Verteiler, der durch direkte und indirekte Blitzschläge gefährdet ist.
SPD, auf Klasse III geprüft (T3) – AC:
Zum zusätzlichen Schutz für besonders empfindliche und teure elektronische Geräte.
Für ein dreistufiges Überspannungsschutzkonzept, bei dem die SPDs an verschiedenen Standorten installiert sind, erklärt die folgende Aufstellung die Überspannungsschutzklassen und die gängige Installation:
Schutzstufe 1:
Blitzstromableiter üblicher Installationsort: Hauptverteiler SPD-Klasse: (EN Typ 1) (IEC auf Klasse I geprüft) (VDE Klasse T1) Bemessungs-Stoßspannung: <4 kV
Schutzstufe 2:
Überspannungsableiter üblicher Installationsort: Unterverteilung SPD-Klasse: (EN Typ 2) (IEC auf Klasse II geprüft) (VDE Klasse T2) Bemessungs-Stoßspannung: <2,5 kV
Schutzstufe 3:
Geräteschutz üblicher Installationsort: direkt dem Gerät vorgeschaltet SPD-Klasse: (EN Typ 3) (IEC auf Klasse III geprüft) (VDE Klasse T3) Bemessungs-Stoßspannung: <1,5 kV